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Gesetz der Materie

...Es gibt auch eine Gruppe von Künstlern, für die die avantgardistische Spannung zwischen geometrischer Ordnung und purem Zufall nicht mehr so wichtig ist. Interessant ist für sie nicht so sehr die Methode, das Konzept, dem die Materie unterworfen wird, sondern die Materie selbst.
Das bedeutet keineswegs bei allen die Rückkehr zum Gegenstand (obwohl auch diese Variante wieder möglich ist), wohl aber eine Rückkehr zur Frage nach den eigenen Gesetzen der Materie. Diese Materie ist den Künstlern nach all ihren Bearbeitungen durch avantgardistische Konzepte wieder fremd geworden, verbirgt sich hinter Schleiern. 
Daß diese Künstler aber diese Fremdheit  akzeptieren, auf sie achten, statt sie ihrem Konzept zu unterwerfen, gibt ihren Arbeiten eine überraschende eigene Note.
So führt etwa bei dem Rußlanddeutschen Roman R. Eichhorn diese Sichtweise zu einem neuen magischphantastischen Realismus, in dem die Dinge flüchtig aus der Imagination auftauchen und wieder zu verschwinden scheinen, eine geheimnisvolle Aura hinterlassend.